Gehölzsicherung
Viele Gartenbesitzer hegen und pflegen ihre frisch gepflanzten Bäume und Sträucher sehr umfassend. Regelmäßige Wassergaben und auch die ersten Düngungen erfolgen während der Pflanzung und oft kurz danach, jedoch wird eine Gehölzsicherung sehr häufig als unnötig empfunden bzw. sogar als optisch unpassend. Aus gärtnerischer Sicht muss man jedoch sagen, dass eine Baum- oder Gehölzsicherung gerade in den ersten beiden Wachstumsjahren unerlässlich ist. Dabei kann man noch nicht einmal genau sagen, ab welcher Größe der Bedarf besteht, denn selbst kleinere Rosenhalbstämme bedürfen oft schon einer Stütze, da die Krone von dem noch dünnen Stämmchen kaum gehalten werden kann.
Die Vorteile einer Gehölzsicherung liegen allerdings auf der Hand: Der Baum oder Strauch wächst gradlinig in die gewünschte Richtung und vor allem werden die sich neu entwickelnden Wurzeln im Boden nicht durch die ständige Bewegung abgerissen. Neben der allgemeinen Versorgung hilft die Gehölzsicherung also der Pflanze sich schneller an dem neuen Standort zu etablieren.
Größere Sträucher und dünne Hochstämme
Der Schrägpfahl wird meistens bei größeren Sträuchern und kurzen Stämmen verwendet. Er wird im ca. 45 Grad Winkel mindestens 30 – 50 cm tief eingeschlagen, bis er fest steht. Der Kopf des Pfahles (auch Zopf genannt) sollte dabei in die Hauptwindrichtung zeigen und der Abstand zu den Trieben ca. eine Handbreit betragen. Für die Bindung verwendet man meistens Kokosstrick oder auch Baumbinder aus elastischem Material und erfolgt bei Sträuchern immer an mehreren Trieben, da ein einzelner oft nicht stabil genug ist.
Der Senkrechtpfahl bzw. die 2 Pfahlverankerung wird sehr häufig bei dünneren Hochstämmen vorgenommen. Dabei werden die Pfähle wiederum tief genug in den gewachsenen Boden geschlagen, bis sie ausreichend halt haben. Sehr häufig setzt man die Baumpfähle schon bei oder sogar vor der Pflanzung, damit die Wurzeln beim Einschlagen nicht verletzt werden, daher sollten sie bei Ballen- und Containerware immer außerhalb des Wurzelbereiches stehen. Bei dieser Baumsicherung sollte der Pfahl mit dem Kopf ungefähr auf Höhe des Kronenansatzes enden und die Bindung eine Handbreit darunter durchgeführt werden.
Großgehölze
Bei größeren Bäumen empfehlen sich der sogenannte Drei- oder Vierbock, wobei die Pfähle gleichmäßig um das Gehölz gesetzt werden. Die Pfähle werden meistens oben mit Halbrundriegel verbunden, welches zu einer höheren Stabilität führt. Auch eine leichte Neigung der Sicherung zum Stamm trägt dazu bei. Wichtig ist lediglich bei allen Sicherungen, dass es nicht zu Scheuerstellen zwischen der Rinde und dem Holz kommt und das die Bindung die Kräfte der Bewegung aufnimmt, d.h. einerseits fest genug ist und andererseits den Stamm nicht abschnürt.
Besondere Verankerungen bei Großgehölzen sind die Drahtverspannung und die sogenannte Unterflursicherung. Bei der Drahtverspannung werden mindestens 3 Spanndrähte möglichst im 45 Grad Winkel rund um den Baum an tief eingeschlagenen Pfosten kurz über dem Boden angebracht. Am Baum selbst wählt man kräftige Astgabeln unmittelbar am Stamm aus und polstert die Drähte zum Bespiel mit einem Schlauchstück ab. Die Unterflurverankerung ist eine nicht sichtbare Sicherung des Ballens mit fertigen Systemen, z. B. von Gefa, die eine Bewegung verhindert und somit ein sicheres Anwachsen der Wurzeln gewährleistet.
Das Pflanzloch
Das Pflanzloch sollte je nach Bodenart mindesten die 1,5 bis 2 fache Größe des Wurzelballens bzw. des Wurzelwerkes haben und bei unterschiedlichen Bodenschichten sollten diese auch getrennt neben dem Pflanzloch gelagert werden. Die nachher verfüllte und möglicherweise verbesserte Erde sorgt in diesem Zwischenraum somit für einen guten Bodenschluss und erleichtert das Einwachsen der neuen Wurzeln.
Ferner sollte der Boden des Pflanzloches flach gelockert werden, nur nicht zu tief, damit Absinken der Pflanze vermieden wird. Die Pflanzlochtiefe richtet sich nach der Höhe des Ballens, da die Pflanze in der gleichen Höhe wieder eingesetzt werden sollte, wie sie in der Baumschule gestanden hat.

Verfüllung des Pflanzloches
Bei der Verfüllung sollte man besonders auf einen guten Anschluss an den Wurzelballen achten, damit die Wurzeln unmittelbaren Kontakt zum Boden bekommen. Was ich so einfach anhört ist in der Tat nicht ganz so einfach. Tritt man die Erde zu stark an oder schlämmt man einen bindigen Boden mit Wasser ein, kann es zur Verdichtung kommen, was sich äußerst negativ auf das Anwachsen auswirken kann. Es ist beim Andrücken des Bodens also mit Augenmaß und individuell auf die Bodenart einzugehen. Grundsätzlich sollte aber jede Pflanze gründlich gewässert werden, ein deutlicher Hinweis ist die ausreichende Befeuchtung, wenn eine Zeitlang das Wasser auf dem Boden stehen bleibt.










![Photo by David J. Stang [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)]](https://gve.imgbolt.de/media/image/61/6b/32/Zelkova_serrata_Green_Vase_1zz_300x300.jpg)