Pflanzanleitungen
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1. Zwischenlagerung
Ihre Pflanzen sind da! Schützen Sie Ihre Pflanzen, indem Sie diese fachgerecht vor der Pflanzung zwischenlagern. Bitte beachten Sie, das wir abhängig von der Wachstumsphase einige Pflanzen für den Versand zurückschneiden.
Erste Schritte nach Erhalt
Packen Sie Ihre Pflanzen direkt aus. Machen Sie dies am bestem im Garten oder im Freien, wir benutzen oft umweltfreundliche und kompostierbare Verpackungsmaterialien wie Stroh und Bambus um empfindliche Pflanzen zu stützen und zu stabilisieren.Je nach Witterung ist eine Bewässerung notwendig, lassen Sie Ihre Pflanzen weder austrocknen noch ertrinken! Lassen Sie Ihre Pflanzen nicht unbeaufsichtigt, Im Herbst und im Winter empfehlen sich Maßnahmen gegen Nagetierfraß.
Wurzelware (Freilandpflanzen)
Schützen Sie die empfindlichen Wurzeln von wurzelnackten Freilandpflanzen unbedingt vor Wind, Frost, Sonne und Trockenheit! Für eine kurzzeitige Zwischenlagerung, können Sie die Pflanzen hinlegen, die Wurzeln mit Stoff (z.B. Jutesäcken, Lappen oder Tüchern) bedecken und benässen, damit diese nicht austrocknen. Es empfiehlt sich ein kalter, dunkler Lagerort, wie Keller/Garage. Bei längerer Wartezeit bis zur Pflanzung, sollten die Freilandpflanzen “eingeschlagen” werden, d.h. die Pflanzenbünde werden aufrecht in ein Pflanzloch gestellt und mit feuchter, durchlässiger Erde soweit zugeschüttet, bis die Wurzeln vollständig bedeckt sind. Anschließend die regelmässige Bewässerung nicht vergessen.
Container- und Ballenware
Ballen- und Containerware sind weniger empfindlich. Stellen Sie diese aufrecht auf, entfernen Sie etwaige Verpackungsüberreste wie Stroh oder Folien und wässern Sie die Pflanzen entsprechend. Schützen Sie bei der Ballenware den Wurzelbereich vor Sonne, Hitze und Austrocknen mit einem dunklen, kühlen Lagerplatz und evtl. einer Abdeckung mit Stoff, Säcken, Laub oder Holzschnitzeln. Bei langer Lagerzeit (1 Woche+) sollten die Verschnürungen der Pflanzen gelockert oder ganz entfernt werden, vergessen Sie zudem nicht, regelmäßig zu wässern.
2. Saisonalität
Das Aussehen einer Pflanze kann gerade bei Jungpflanzen, Stauden oder Sträuchern sehr stark mit der Saison variieren. Erschrecken Sie nicht, wenn Pflanzen im Herbst/Frühjahr stark zurückgeschnitten sind. Der fachgerechte Rückschnitt gewährleistet optimale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Pflanzung & schnelles Wachstum.
3. Pflanzschnitt
Viele Stauden, Gehölze und vor allem wurzelnackte Pflanzen profitieren von einem Pflanzschnitt kurz vor der Pflanzung. Erst der richtige Schnitt bringt Ihre Pflanze in Form, lässt sie besser wachsen, verzweigen und unterstützt den Anwuchserfolg durch Reduzierung der Pflanzenmasse enorm. Die Schnittverträglichkeit kann je nach Sorte stark variieren, daher bitten wir Sie, sich für Ihre bestimmte Pflanze und dessen Rückschnitt individuell zu informieren.
Schnitt-Technik
Dickere Äste werden ’auf Astring’ geschnitten. Man sägt bzw. schneidet dafür hinter der vom Stamm festgelegten Falte. Kleinere Zweige und Triebe schneidet man ‘auf Auge’, knapp über einem abgewandten Auge/einer Knospe.
Schnitt bei Wurzelware
Wurzelware ohne Leittrieb, sowie wurzelnackte Sträucher müssen für die Pflanzung um mindestens 1/3 bis zur Hälfte zurückgeschnitten werden, um den Anwuchserfolg deutlich zu verbessern und einen kräftigen Wuchs zu fördern. Auch ein Wurzelschnitt von ca. 10-20% bietet sich an. Bei guten Bedingungen erreichen die zurückgeschnittenen Pflanzen im Normalfall Ihre Ursprungshöhe noch im selben Pflanzjahr.
Kronenschnitt
Eine Krone ohne durchgehenden Leittrieb wird nach Pflanzung an allen Seiten um ca. 25% der Ast-Masse zurückgeschnitten, um die ursprüngliche Form zu behalten. Ein Baum mit durchgehendem Leittrieb wird pyramidal zurückgeschnitten. Bei vielen Sorten wird auch der Leittrieb eingekürzt.
Schnitt bei Strauch & Solitäre
Bei Sträuchern und Solitären werden alle abgestorbenen, beschädigten, am Boden liegende, sich kreuzende und berührende Triebe, sowie neue Triebe im alten Holz (sogenannte Wassertriebe) zurückgeschnitten.
Schnitt bei Laub- und Nadel-Heckenpflanzen
Nach der Pflanzung wird der Leittrieb von Laub- und Nadel-Heckenpflanzen auf das gewünschte Maß gekürzt. Durch den Pflanzenschitt an den Trieben wird das Anwachsen erleichtert und eine dichte Verzweigung angeregt.
4. Pflanzung
Wählen Sie den optimalen Standort und führen Sie in wenigen Schritten eine erfolgreiche Pflanzung durch! Der Pflanzplatz ist vor der Pflanzung von sonstiger Vegetation zu entfernen.
Standort vorbereiten
Es gibt einige Faktoren, die Sie bei der Standortwahl für Ihre Pflanzung beachten sollten. Zunächst ist es wichtig zu wissen, welche Lichtverhältnisse Ihre Pflanzen bevorzugen. Hierbei wird unterteilt in schattige Standorte (weniger als 3 Sonnenstunden/a), halbschattige Standorte/Gehölzrand (3-6 Sonnenstunden/Tag) und sonnige Standorte (6 und mehr Sonnenstunden/Tag). Zudem sind die Bodenverhältnisse wichtig. Sind genug Nährstoffe vorhanden? Hier hilft sonst ein Boden-Aktivator. Der Boden sollte zudem gut durchlüftet sein und der pH-Wert zu Ihrer Pflanzenauswahl passen. Sandige oder lehmige Böden können z.B. mit Gartenkalk entsäuert werden.
Pflanzen eintauchen
Tauchen Sie Ihren Pflanzen kurz vor der Pflanzung in ein Wasserbad, um den Anwuchserfolg deutlich zu verbessern. Dies empfiehlt sich besonders zu trockener Witterung im Frühjahr und Sommer. Ballen- und Containerware wird nur kurz für 1-2 Minuten eingefeuchtet, Wurzelware dagegen kann bis zu einer Stunde im vollen Eimer/Topf bleiben, damit sich die Wurzeln ordentlich voll mit Wasser ziehen können.
Wurzelwerk auflockern
Entfernen Sie den Plastikcontainer bei Topf- und Containerware und lockern Sie den Wurzelballen mit einer Harke oder ähnlichem Werkzeug etwas auf. Achten Sie dabei darauf, nicht das Wurzelwerk zu stark zu beschädigen. Das Jute- bzw. Ballentuch bei Ballenware sowie ein eventueller Drahtkorb dürfen nicht entfernt werden und werden mit eingepflanzt. Diese Teile kompostieren sich selbst, lediglich der Verschluss/Spanndraht, der den Ballen oben zusammenhält wird nach Einlassung in das Pflanzloch geöffnet.
Pflanzloch ausheben
Jetzt ist es an der Zeit, das Pflanzloch auszuheben. Die Pflanze sollte genauso tief eingesetzt werden, wie sie vorher im Boden stand. Daher richtet sich die Pflanztiefe an die Wurzel- bzw. Ballenhöhe (Achten Sie bei wurzelnackten Pflanzen darauf, die Wurzeln nicht zu stauchen/knicken). Der Durchmesser des Pflanzloches sollte ca. 1,5x so groß wie der Ballen/das Wurzelwerk sein. Die Bodensole sollte mit einem Spaten aufgelockert werden, um Staunässe zu vermeiden.
Pflanze einschlämmen
Nach Einsetzen der Pflanze wird diese eingeschlämmt. Dafür wird das Pflanzloch mit dem ausgehobenen Boden sowie etwas Wasser geschlossen. So füllt sich der gesamte Hohlraum mit Wasser und Erde und die Pflanze schließt (Bodenschluss) komplett mit dem Boden. Wenn das Wasser versickert ist und die Erde sich im Pflanzloch gesetzt hat, wird diese abschließend nur noch leicht angedrückt.
Gießrand
Zu guter Letzt wird mit dem restlichen Aushub ein umringender Gießrand um die Pflanze geformt, um zu garantieren, dass das Gießwasser direkt im Wurzelballen versickert und nicht im Boden verfließt. Ihre Pflanze ist jetzt fachgerecht eingepflanzt.
Wenn der Pflanzschnitt korrekt vorgenommen wurde und die Pflegetipps beherzigt werden, werden Sie viel und lange Freude mit Ihrer neuen Bepflanzung haben!
5. Pflege & Nachsorge
Holen Sie nach der Pflanzung mit der richtigen Fürsorge, das Beste aus Ihren Pflanzen heraus und unterstützen Sie sie dabei ein schöner, gesunder und beständiger Teil Ihrer Pflanzung zu sein.
Wässern
In den ersten 2 Jahren nach der Pflanzung ist eine ausreichende Wasserversorgung der wichtigste Faktor für einen erfolgreichen Anwachserfolg. Der neue Wurzelballen trocknet dabei wesentlich schneller aus als der umgebende Boden. Um größere Verdunstungen zu vermeiden, wird das Gießen am frühen Morgen oder späten Nachmittag empfohlen. Gehölze, Stauden, Hecken und Obstpflanzen erhalten Ihr Wasser zudem am besten direkt auf das Wurzelsystem. Bitte prüfen Sie die Erdfeuchtigkeit regelmässig. Am besten ist es für die Pflanzen, wenn die Erde weder zu trocken noch zu nass ist. Das Wasserbedürfnis kann stark variieren, daher entnehmen Sie bitte genauere Details für Ihre bestimmte Pflanze und Größe aus den einzelnen Pflanzensteckbriefen.
Düngen
Ihre Pflanzen brauchen in der Wachstumsperiode von Ende März bis August genügend Nährstoffe für gesundes Wachstum. 4-6 Wochen nach der Pflanzung können Sie mit dem Einsatz von stickstoffhaltigen Mineraldüngern beginnen, falls Ihr Boden nicht genügend Nährstoffe enthält. Organische Dünger, die Ihr Stickstoffgehalt langsam abgeben, können dagegen das ganze Jahr eingesetzt werden. Gelbe Verfärbungen sind z.B. ein Hinweis auf Stickstoffmangel, da aber alle Pflanzen unterschiedliche Nährstoffbedürfnisse haben und auch Ihr Boden ganz eigene Eigenschaften ausweist, bedarf es einer genaueren Untersuchung und Fachberatung für eine individuelle Düngerempfehlung und Planung.
Winterpflege - richtig überwintern
Die meisten einheimischen Pflanzen können sehr gut mit kälteren Temperaturen umgehen und haben keine Probleme mit der Überwinterung. Lediglich mediterrane und exotische Pflanzen sollten in einem Topf im Hause überwintern. Dennoch danken es Ihnen Ihre Pflanzen, wenn Sie diese im Winter unterstützen. Schneiden Sie einziehende Pflanzen wie Stauden und Gräser nicht mehr im Herbst, sondern erst bei Neuaustrieb im Frühjahr. Die Veredlungsstellen von Rosen sind frostempfindlich und sollten mit angehäufter Erde bedeckt werden. Das Mulchen oder Abdecken mit Gartenvlies, Reisig oder Laub hilft vor allem jungen Pflanzen, Stauden und immergrünen Pflanzen als Verdunstungsschutz. Sehr empfindliche Sorten können mit isolierendem Frostschutz abgedeckt werden.