Alles neu macht der Frühling
Frühling! Mein Herz füllt sich mit Freude und mein Bauch füllt sich mit Schmetterlingen. Alles fühlt sich leichter und gelöster an. Die dunklen Tage des Winters werden nun zur Seite geschoben. Ich fühle mich wach und möchte endlich wieder aktiv werden. Am Morgen begrüßen mich die Vögel mit einem Zwitscher-Konzert als Vorboten des Frühlings. Mein Gesicht wird von den ersten leicht warmen Sonnenstrahlen verwöhnt. Ich öffne die Augen und sehe – hier gibt es noch einiges zu tun. Der Garten verlangt nach einem Frühjahrsputz.
Es wird Zeit die Spuren des letzten Winters zu beseitigen. Auf meinem Weg in den Garten begegnen mir die ersten Frühjahrsblüher, wie Dichternarzissen, Märzenbecher und Busch-Windröschen und lachen mich mit ihren prächtigen Farben strahlend an. Die Forsythie bekommt schon ihr ersten Knospen. Nun wird es Zeit loszulegen. Altes Laub hake ich aus den Beeten, verblühte Stauden, wie die Wintersaster, der Sonnenhut und die Fetthenne werden geschnitten. Auch das noch schwache Unkraut wird gleich beseitigt. Die alten Blüten meiner Rispenhortensie schneide ich ab, bevor ihr Neuaustrieb beginnt. Dabei fällt mir auf, dass manche meiner Sträucher nach einem Formschnitt verlangen. Der Sommerflieder schmiegt sich an die Kupferkönigin und der unterhalb sitzende weiße Lavendel bekommt kaum noch Luft und Licht. Dabei halte ich mich an die Regel: Ein starker Rückschnitt im Frühling bewirkt einen starken Neuaustrieb. Auch möchte ich meine Weißdorn-Hecke noch etwas stutzen. Das sollte ich gleich noch erledigen, bevor im März die Brutzeit der Vögel beginnt. Die Wildblumenwiese hat über den Winter ihre verblühten Triebe zum Winterschlaf niedergelegt. Zu sehen sind Wiesenraute, Natternkopf, rotblühende Spornblume, sowie Diamantgras, Pampasgras und das Chinaschilf. Damit hat die Wiese einen guten Winterschutz für Insekten geboten. Doch auch hier heißt es jetzt – raus aus den Federn. Vertrocknetes wird abgeschnitten, die Fläche wird gehakt und der Boden aufgelockert. Eine Amsel beobachtet mich dabei und bedient sich gleich an leckeren Regenwürmern und Schnecken, die dabei zum Vorschein kommen. Nicht nur die Vögel sind hungrig, auch meinen Pflanzen dürstet es nach Futter. Kompost und ein Dünger aus natürlichen Rohstoffen sind dabei meine erste Wahl. Meinem Staudenbeet möchte ich frisches Leben einhauchen. Dabei dürfen Orientalischer Mohn, Pfingstrosen, Storchschnabel, sowie Frauenmantel und Katzenminze nicht fehlen. Die stetig länger und heller werdenden Tage bis zur Sommersonnenwende sind für mich ein wahrer Genuss. Meine Zierkirsche schlägt aus und bietet den Bienen und Insekten eine wunderbare Futterquelle. Aus dem Erdreich erwacht täglich neues Leben. Leuchtende Farben und das Summen, Brummen und Zwitschern erfüllen meinen Garten.
Um es mit den Worten des deutschen Lyrikers Eduard Möhrike zu sagen: „Frühling, ja du bist´s! Dich hab´ ich vernommen!“