Auswahl von Obstbäumen

Träumen auch Sie von Ihrem eigenen Obstgarten? Nicht nur um den Speisezettel zu bereichern, sondern auch wegen der üppigen Blütenpracht und dem oft malerischen Wuchs, sind Obstbäume im Garten ein Gewinn. Um die richtigen Obstbäume auszuwählen und sie erfolgreich anzubauen, gilt es, sich mit den Eigenschaften und Ansprüchen vertraut zu machen. Hier bekommen Sie ausführliche Hinweise, die Ihnen bei der Gestaltung Ihres eigenen Obstgartens helfen:
Bestimmung des geeigneten Standorts
Bevor Sie sich für Obstbäume entscheiden, nehmen Sie sich Zeit, Ihren Garten genau zu betrachten. Berücksichtigen Sie die Sonneneinstrahlung, den Bodentyp und die verfügbare Fläche. Viele Obstbäume gedeihen am besten in voller Sonne und gut durchlässigem Boden, aber es gibt auch anspruchslose Arten, die sich gut an unterschiedliche Bedingungen anpassen. Wählen Sie den Standort sorgfältig aus. Er bildet die Grundlage für ein gesundes Baumwachstum und eine reiche Ernte.
Für eine halbschattigen Standort eignen sich Apfelbäume wie z.B. die für Allergiker geeignete Sorte ‚Wellant‘ oder die Sorte ‚Alkmene‘. Einen vollsonnigen Standort benötigen Süßkirschen, wie z.B. die Sorten ‚Regina‘ und ‚Kordia‘ oder Zwetschen wie ‚Hanita‘ und ,Jojo‘.
Klimatische Anforderungen beachten
Suchen Sie sich die Obstart aus, die am besten zu Ihrem örtlichen Klima passt. Wie steht es mit der Winterhärte? Verträgt die Pflanze Hitze, Trockenheit oder Wind? Wählen Sie Obstbäume, die gut an die örtlichen Bedingungen angepasst sind, dann steht Ihnen eine erfolgreiche Ernte bevor.
Pfirsich wie ‚Red Haven‘ und Aprikose wie ‚Kuresia‘ sind empfindlich gegen Spätfröste. Diese Obstbaumarten brauchen einen geschützten Standort in Hausnähe.
Gut trockenheitsverträglich sind Sanddorn, Esskastanie und Zwetgsche.
Platzbedarf und Wachstumsform
Beachten Sie wieviel Platz der Baum benötigt. Die Größe des ausgewachsenen Baums hängt nicht nur von der Obstart, sondern in hohem Maß von der Veredelungsunterlage und der Wuchsform des Baums ab. Ein Apfelbaum mit 2 m Stammhöhe, ein sog. Hochstamm, erreicht schnell eine Größe, die dieselbe Sorte als kleiner Viertelstamm mit ca. 60 cm Stammhöhe nicht bekommt. Für kleine Gärten eignen sich somit schwachwachsende oder säulenförmige Pflanzen gut.
Für die Bepflanzung von Kübeln eignen sich z.B. die Zwergapfelsorte ‚Pidi‘ oder die Zwergpflaume ‚Opal‘.
Klein und schmal bleiben beispielsweise die Säulenobstsorten ‚Rondo‘ und ‚Rhapsodie‘, die ca. 3 m hoch werden und die Säulenbirne ‚Obelisk‘. Besonders starkwüchsig sind dagegen Walnussbäume und Süßkirschen, die ca. 8 bis 12 m hoch werden können.
Selbstbestäubende Sorten bevorzugen
Obstsorten sind in der Mehrzahl auf die Bestäubung durch eine andere Sorte der gleichen Obstart angewiesen. Gute Befruchtungspartner können Sie mit Hilfe von Befruchtungstabellen ermitteln. Wenn Ihnen nur wenig Platz zur Verfügung steht, entscheiden Sie sich für selbstbestäubende Sorten. So benötigen Sie keine zweite Sorte derselben Obstart für die Bestäubung und gewinnen dennoch eine reiche Ernte. Als Alternative pflanzen Sie einen Baum, auf dem bereits mehrere Sorten veredelt sind.
Selbstfruchtbare Sorten der Süßkirschen sind ‚Sunburst‘, ‚Lapins‘ und ‚Stella‘.
Berücksichtigung der Erntezeit
Planen Sie Ihre Obstbaumpflanzung so, dass nicht alle Früchte zur gleichen Zeit reif werden. Dadurch können Sie über eine längere Zeit hinweg die Ernte genießen. Ein gut durchdachter Mix aus unterschiedlichen Obstarten sorgt dafür, dass Sie sich kontinuierlich über frische, selbst angebaute Früchte freuen können.
Für die Ernte im Sommer eignen sich frühe Süßkirschen wie die Sorte ‚Burlat‘, die ab Juni Früchte trägt. Äpfel und Birnen reifen von August (‚Klarapfel‘, ‚Roter Gravensteiner‘, ‚Delbarestivale‘) bis November (Boskoop).
Krankheitsresistente Sorten wählen
Informieren Sie sich über häufige Krankheiten und Schädlinge in Ihrer Region und wählen Sie Sorten, die gegen diese möglichst widerstandsfähig sind. So können Sie weitestgehend auf lästige Bekämpfungsmethoden verzichten. Ihre Obstbäume bleiben länger gesund und vital.
Die Apfelsorte ‚Topaz‘ ist zum Beispiel sehr widerstandsfähig gegen Mehltau und Apfelschorf.
Pflege und Düngung
Der Erfolg eines Obstgartens hängt nicht nur von der Auswahl der richtigen Bäume ab, sondern auch von der Pflege. Bewässern Sie die Bäume in Trockenzeiten, düngen Sie diese regelmäßig und schneiden Sie sie jährlich, um das Wachstum neuer Triebe anzuregen. Kontrollieren Sie die Pflanzen regelmäßig auf Anzeichen von Krankheiten oder Schädlingen.
Die Hauszwetsche ist sehr anspruchslos. Sie kommt mit wenig Düngung oder Bewässerung aus. Durch den späten Erntetermin wird sie kaum von Raupen des Pflaumenwicklers befallen.
Was sollte bei der Pflanzung und der Standortwahl bei Obstbäumen beachtet werden?
Ein erfolgreicher Obstgarten erfordert eine sorgfältige Planung und Vorbereitung des Standorts. Beachten Sie die Sonneneinstrahlung, analysieren Sie die Bodenbeschaffenheit, halten Sie den richtigen Abstand zwischen den Bäumen ein, berücksichtigen Sie Windverhältnisse, sichern Sie eine ausreichende Wasserversorgung, bedenken Sie mögliche Frostgefahren und setzen Sie auf das Mulchen für Bodenschutz. Nach der Pflanzung ist regelmäßige Pflege, einschließlich Bewässerung und Überwachung auf Krankheiten, entscheidend für einen gesunden Obstgarten.
Obstbaumpflege im Frühling, Sommer, Herbst und Winter
Mit dem Frühling beginnt ein neuer Lebenszyklus für Obstbäume. Der Erziehungsschnitt junger Bäume, Düngung, Frostschutz, und Bewässerung sind in dieser Phase entscheidend. Im Sommer intensiviert sich die Bewässerung, es erfolgt die Fruchtausdünnung, Schutz vor Schädlingen, Bodenbedeckung und unter Umständen ein Sommerschnitt. Im Herbst steht die Ernte im Fokus, während im Winter Schutz vor Frost, Schnittmaßnahmen und Mulchen wichtig sind, um sich auf das kommende Jahr vorzubereiten.
Wie schneidet man Obstbäume?
Ein sorgfältiger Obstbaumschnitt fördert Fruchtertrag und Baumgesundheit. Ideal im späten Winter oder Frühjahr durchgeführt, unterstützt er die Bildung neuer Äste, verbessert die Belüftung und minimiert Krankheitsrisiken. Unterschiedliche Schnitttechniken je nach Baumalter sowie die Verwendung scharfer Werkzeuge sind entscheidend. Kontinuierliche Beobachtung und Pflege sind jährlich notwendig.