Zweijährige Pflanzen
Anders als es die Betitelung erahnen lässt leben zweijährige Pflanzen nicht zwei Kalenderjahre, sondern zwei Vegetationsperioden. Eine Periode vor und eine Periode nach dem Frost. Gewissermaßen von der Keimung bis zum Einziehen in die Überdauerungsorgane (Samenbildung). Zweijährige Pflanzenarten sammeln erst ihre Kräfte, bevor sie alles in Blüte und Samenbildung investieren. So sind Arten wie der Purpur-Fingerhut, die Knoblauchsrauke oder die Möhre zweijährig. Es sind sogenannte bienne (zweijährige) Pflanzen.
Meistens beginnt die erste Periode im Sommer. Die Saatkörner keimen und bis zum Herbst wird nur eine Blattrosette (Bild 2) ausgebildet, die viele Zuckerstoffe produziert und diese dann in der Wurzel speichert. Diese Wurzeln sind dann verdickt, weshalb Möhren und Pastinaken auch zum Wurzelgemüse gehören. Nach der Überwinterung im Frühjahr treiben diese Pflanzen dann einen langen Trieb aus, an dem die Blüten (Bild 1) erscheinen. Daraus entwickeln sich die Früchte, also die Saatkörner. Die Wurzel wird dünn und verholzt. Nachdem die Samen gereift und verbreitet sind, stirbt die Pflanze ab. Durch die Samen kann der Zyklus von vorne beginnen. Im Garten kann man den Fingerhut sich selbst überlassen, weil er sich zuverlässig versamt. Da die Samen nicht alle im gleichen Jahr keimen, hat man später Blattrosetten und blühenden Fingerhut im Garten.
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